Ami der arme Mann
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Description
Almanca Ami war ein alter, armer Mann. Er hatte weiße, lange Haare und einen weißen, langen Rauschebart. Er lebte sehr zurückgezogen in einem verrotteten, alten Baumstamm im Wald am Rande...
show moreAmi war ein alter, armer Mann. Er hatte weiße, lange Haare und einen weißen, langen
Rauschebart. Er lebte sehr zurückgezogen in einem verrotteten, alten Baumstamm im
Wald am Rande der Stadt. Dort hatte er sich seine kleine Höhle eingerichtet, die er sein
Zuhause nannte. Seine gesamten Habseligkeiten beschränkten sich auf die Kleider, die er am Leib trug, eine Mütze, ein bisschen Geschirr, das er auf dem Sperrmüll gefunden hatte, und eine alte, kratzige Wolldecke. Er selbst hatte der Stadt und dem normalen Leben vor vielen Jahren den Rücken zugekehrt und lebte fortan im Einklang mit der Natur. Er fühlte sich wohl in seiner Höhle, auch wenn er wenig besaß. Trotzdem grübelte Ami manchmal und in einigen Momenten fühlte er sich doch ein ganz bisschen einsam.
Eines Nachts wälzte sich Ami mehrfach im Schlaf hin und her und drehte sich von einer
Seite auf die andere. Es war eine kalte Winternacht und der eisige Wind pfiff durch den
Höhleneingang. Ami fror, aber an die Kälte hatte er sich in den letzten Jahren gewöhnt.
Plötzlich erhellte sich der Höhleneingang und Ami schreckte auf. Er hängte sich seine
Wolldecke wie ein Umhang um und ging zum Eingang. Doch es war keine Taschenlampe, die dort hineinleuchtete, sondern das Licht eines einzelnen Sterns.
Das grelle Licht blendete Ami und so blinzelte er nach draußen. Der Stern blickte ihn an und sagte: „Alter Mann, es ist kalt und einsam hier draußen. Warum gehst du nicht zurück in die Stadt zu deiner Familie. Sie wartet bestimmt schon auf dich.“ Ami sah hinauf zum Stern und antwortete: „Ach Stern, meine Eltern sind schon vor vielen Jahren verstorben und sonst habe ich niemanden mehr. Außerdem bin ich hier draußen im Wald doch glücklich.“ Doch der Stern ließ nicht locker und bot Ami an, ihm einen Wunsch zu erfüllen, egal welchen. Aber Ami sollte gut überlegen, denn er hatte nur diesen einen Wunsch. Ami überlegte und überlegte. Viele Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Sollte er sich ein schickes Häuschen samt Möbeln wünschen? Oder vielleicht einen ordentlichen Batzen Geld, mit dem er sich viele schöne Dinge kaufen könnte? Oder besser Gold und Schmuck? Die Entscheidung würde nicht leicht werden, so viel stand fest. Lange dachte Ami nach und der Stern wartete geduldig. Dann sah Ami ihn an und sagte: „Ich habe meine Entscheidung getroffen. Was nützt mir all das viele Geld oder Gold? Ich bin ein alter Mann, aber ich bin glücklich. Das Einzige, das ich mir wünsche, lieber Stern, ist, dass ich noch die restlichen Jahre meines Lebens weiterhin glücklich und gesund hier leben kann. Das ist alles.“ Der Stern sah ihn erstaunt aber zufrieden an. Er leuchtete drei Mal auf und verschwand dann in der Dunkelheit. Ami zog sich zurück in seine Höhle legte sich zufrieden auf seine Matratze, die er sich aus Laub gebaut hatte. Er deckte sich mit seiner Wolldecke zu und schlief schnell ein.
Als er am nächsten Morgen erwachte, grübelte Ami einen Moment lang, ob er den Stern letzte Nacht vielleicht nur in seinem Traum gesehen hatte. Doch dann flog ein kleiner Zettel in seine Höhle. Der Wind muss ihn herein geweht haben. Ami faltete ihn
auseinander und las: „Ewiges Glück und Gesundheit, das hast du dir gewünscht, obwohl du alles andere hättest haben können. Dafür möchte ich dir danken. Und als Zeichen meines tiefsten Respekts schenke ich dir noch Freundschaft und Liebe. Dein Stern des Lebens.“ Ami stutze, doch viel Zeit zum Nachdenken hatte er nicht, denn schon klopfte es an seinem Höhleneingang. Er ging die paar Schritte zum Eingang und dort stand plötzlich eine alte, dünne Frau mit ebenfalls weißen, langen Haaren. Sie stellte sich als Rosa vor und erzählte, dass sie ebenfalls in einer kleiner Höhle hier im Wald lebte, gar nicht weit von hier entfernt. „Letzte Nacht“, begann Rosa, „da hatte ich so eine seltsame Erscheinung. Ein Stern erhellte meine Höhle und ich durfte mir etwas wünschen. Aber statt Geld oder dergleichen wünschte ich mir nur, dass ich nicht mehr so einsam bin. Und heute Morgen fand ich einen Zettel vor meiner Höhle, auf dem ein Weg eingezeichnet war. Ich ging diesen Weg und er führte direkt zur dir.“ Ami musste lachen und dann erzählte er Rosa von seiner Begegnung mit dem Stern. Nun mussten beide lachen. So lange hatten sie beide in demselben Wald gelebt und waren sich nie begegnet. Ami schenkte ihnen Tee ein und sie redeten den ganzen Tag über den Stern.
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Author | Achtung Deutsch |
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