Episode 15: Das Bremer Rathaus

Dec 27, 2020 · 2m 54s
Episode 15: Das Bremer Rathaus
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Sie stehen nun vor dem seit 2004 zum UNESCO-Welterbe ernannten historischen Rathaus, dem einzigen Rathaus in Europa aus dem späten Mittelalter, das weder zerstört noch umgebaut wurde. Dieses Schmuckstück wurde...

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Sie stehen nun vor dem seit 2004 zum UNESCO-Welterbe ernannten historischen Rathaus, dem einzigen Rathaus in Europa aus dem späten Mittelalter, das weder zerstört noch umgebaut wurde. Dieses Schmuckstück wurde von 1405 bis 1412 im gotischen Stil errichtet und bekam von 1609 bis 1612 ihre jetzige prunkvolle Fassade im Stil der Weser-Renaissance. Das Dach des Rathauses zeigt ein mit Kupfer gedecktes Walmdach mit drei Giebeln.Gehen Sie bitte vor den Arkaden des Alten Rathauses entlang und schauen Sie hoch, um den üppigen und mit bloßem Auge kaum zu erfassenden Schmuck der Fassade zu betrachten. Der Bildhauer Lüder von Bentheim gestaltete im 15. Jahrhundert fantasievolle Szenen aus einer damals fremden Welt: die vielen Blumen und Früchte, Fabeltiere und Engel etc. sind ohne Zweifel Meisterleistungen der Steinmetze. Nehmen Sie sich Zeit und betrachten Sie bitte den kunstvollen Wandteppich mit Bildern zu religiösen und politischen Themen sowie die Henne mit Küken über dem zweiten Rathausbogen. Diese beiden Figuren sind den Bremern lieb, da sie auf die Gründung Bremens deuten.Sehen Sie die acht monumentalen Skulpturen, die links den Kaiser und die Kurfürsten zeigen? Der Zyklus dieser Figuren soll den Anspruch der Stadt Bremen auf Reichsfreiheit verdeutlichen.Gehen Sie zur östlichen Seite des Rathauses Richtung Dom und schauen Sie sich die beiden Herold-Statuen sowie die spitzen Fenster und die Figuren an. Sie befinden sich nun am Eingang zum Rathaus.Hier beginnen mehrmals täglich Führungen im Inneren des alten Gebäudes, die unbedingt empfehlenswert sind.Sie werden dabei unter anderem erfahren, dass die Obere Rathaushalle 40 m lang, 13 m breit und 8 m hoch ist. Sie besticht durch ein Wandgemälde namens „Das Salomonische Urteil“ von 1537. Außergewöhnlich sind außerdem die an der Decke hängenden Schiffsmodelle, die die Bedeutung von Schifffahrt und maritimem Handel in Bremen unterstreichen. Die prunkvolle Rathaushalle wurde nicht nur vor vielen Jahrhunderten für Versammlungen des Stadtrates benutzt, sie dient auch heute noch als repräsentativer Saal für viele Festlichkeiten. Nennenswert ist zum Beispiel das Schaffermahl, das älteste sich jährlich wiederholende Brudermahl der Welt, das traditionell die Verbindung zwischen den bremischen Kaufleuten und der Schifffahrt darstellt. Die schöne Güldenkammer wurde früher für kleinere Ratssitzungen benutzt. Sie zeichnet sich aus durch ihre Farbenpracht im Jugendstil, die ihr der Kunsthandwerker und Maler Heinrich Vogeler zu Beginn des 20. Jahrhunderts verlieh. Zu dieser Zeit war eine Erweiterung des Rathauses durch ein zweites Gebäude notwendig, das ebenfalls im mittelalterlichen Baustil direkt neben dem alten Rathaus errichtet wurde. Somit sehen beide Gebäude, das Alte und das Neue Rathaus, sehr einheitlich aus und prägen das historische Bild des Marktplatzes.
Photo EKT09-Bremen Marktplatz-01 by Jürgen Howaldt is licensed under CC BY-SA 3.0
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