27 DEC 2020 · Das Bremer Rathaus, eines der bedeutesten Gebäude der Gotik und Weserrenaissance in Europa, steht seit 1973 unter Denkmalschutz. Die Bremer nennen es liebevoll „Das Schmuchstück der guten Stube“. Es ist das einzige europäische Rathaus aus dem Spätmittelalter, das weder zerstört noch verändert wurde. Das Gebäude ist Sitz des Senats und des Präsidenten des Senats und Bürgermeisters der Freien Hansestadt Bremen.Um 1400 auf dem Höhepunkt der städtischen Entwicklung, wurde ein neues Rathaus geplant, welches 1405-1410 als gotischer Saalgeschossbau gebaut wurde. Im 15. Jahrhundert wurden an der Nordseite zusätzliche Kellerräume (Senats- und Kaiserzimmer, Apostel- und Rosekeller) errichet. 1545 entstand an der Nordwand ein weiterer domseitiger zweigeschossiger Erkerbau. Das alte Rathaus wurde 1909, nachdem der Münchner Architekt Gabriel von Seidl den Planungsauftrag bekam, abgerissen und bis 1913 wurde es durch einen dreimal so großen, aber sehr dezenten rückwärtigen verklinkerten Anbau im Kupferdach erweitert. Die Obere Halle ist der bedeutsamste Raum im Rathaus, der ursprünglich für Rats- und Gerichtssitzungen diente. Heutzutage finden dort Konzerte, Feiern und Empfänge statt. Durch seine Größe (41 Meter lang, 13 Meter breit und 8 Meter hoch) gehört er zu den größten stützenlosen profanen Hallen des Mittelalters in Nordeuropa. In 2012 kam, nach fast 50 Jahren Auslagerung im Übersee Museum, das historische Fischgemälde wieder zurück an seinen ehemaligen Platz an der Nordwand der Oberen Halle.- Die Güldenkammer erhielt ihren Namen durch die 1618 – 1620 angebrachten Ledertapeten.- Das Gobelinzimmer war ursprünglich von Gabriel von Seidl als Bürgermeisterzimmer geplant, doch wurde zu einem kleinen Empfangs- und Beratungsraum. - Der Kaminsaal grenzt unmittelbar an das Gobelinzimmer und ist durch seinen hohen Kamin aus französischen Marmor und schwarzbraunem Parkett ein gemütlicher Bereich zum Ausruhen.- Der Senatsraum, mit dem ausgelegten Teppich mit dem Muster des Bremen Wappens, ist der Tagungsort des Senats. In 1988 musste der Teppich nach Abnutzung erneuert werden.- Die Festhalle, mit Blick auf den Blumenmarkt, wird als traditioneller Neujahrsempfang der freien Hansestadt Bremen genutzt.- In der Wandelhalle können Besucher die Mamorstatue des Bürgermeisters Johann Smidt (1773 – 1853) begutachten, die neben dem Eingang zum Dienstzimmer des Präsidenten des Senats liegt.Die Bremer Touristik-Zentrale bietet fast täglich mehrere Führungen durch das Rathaus an, die vorher telefonisch angemeldet werden müssen.2004 wurde das Gesamt-Esamble zusammen mit dem Bremer Roland von der Unesco (Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur) zum Weltkuturerbe der Menschheit erklärt.
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